Zwischen Hoffnung und Skepsis

Auf der Konferenz behandelten 45 technische Präsentationen nahezu alle Themen, die mittlerweile auch für die amerikanische Zementindustrie von Bedeutung sind, wie Energie, Umwelt, Nachhaltigkeit, Wirkungsgrad-Verbesserungen etc. Ein besonderer Schwerpunkt war auch 2013 wieder die Emissions-Reduzierung. Reichlich Diskussionsstoff boten dazu die Bestimmungen der NESHAP (National Emissions Standards for Hazardous Air Pollutants = Nationale Emissionsstandards für Luftschadstoffe) und NSPS (New Source Performance Standards = neue Grenzwertregelungen). Technologische Entwicklungen, alternative Brennstoffe und zahlreiche andere Themen standen auf der Tagesordnung. Abends konnten die Teilnehmer in den traditionellen  „Hospitality Suites“ einiger ausstellender Unternehmen ihre Gespräche zu den bereits im Tagesverlauf behandelten Themen ausdehnen und vertiefen.

Tutorials

Antriebe: 1. Mittelspannungsantriebe mit regelbarer Drehzahl – Grundlagen, Normen, Überblick über die Anwendungen, Auswirkungen auf das gesamte Antriebssystem und Schwingungsprobleme; 2. Hydrau­lische Antriebssysteme für Klinkerkühler

Stromerzeugung: Transformator-Versagen auf Grund von leistungsschalterinduzierten Schaltströmen

Automatisierung: Vernetzte Kommunikation in einem modernen Zementwerk

MSHA (Mine Safety and Health Administration), Teil 46, als jährlicher Auffrischungskurs

Konferenz

Nachdem 2012 die stärkste Zunahme des Zementverbrauchs in den letzten sieben Jahren zu verzeichnen war, wird in den USA mit einem weiter steigenden Verbrauch gerechnet. Die Zunahme soll 2013 ca. 6,2 % betragen. Nach der jüngsten Prognose der PCA wird sich die weitere Markterholung erst in der zweiten Jahreshälfte 2013 zeigen.

„Rezessionen korrigieren Ungleichgewichte, die in Boom-Perioden erzeugt wurden“, erklärte Ed Sullivan, Chef­ökonom der PCA, in einem Grußwort. Er konnte aus persönlichen Gründen nicht in Orlando sein. Nur wenige Ökonomen, so Sullivan weiter, würden daran zweifeln, dass in den vergangenen Jahren ein großer Nachholbedarf erzeugt worden sei. Die Frage sei nur: Wann werde die Wirtschaft ihr Potenzial für starkes Wachstum entfesseln?

Die Rezession habe einen Nachholbedarf nicht nur für Konsumgüter, sondern auch im Bausektor erzeugt, hieß es weiter. Die PCA erwarte für 2013 rund eine Million neuer Bauvorhaben. Der Bau von Mehrfamilienhäusern schreite ebenfalls in einem starken Tempo voran und dürfte für die Branche einen zusätzlichen Schub bedeuten. In 2011 habe der Bau dieser Gebäudeform einen Zuwachs von 55 % erzielt, und in 2012 noch 36 %. Die PCA erwarte daher ein weiteres Wachstum um etwa 29 % im Jahr 2013 auf 318 000 Einheiten.

Obwohl der Bau von Nichtwohngebäuden und Wohngebäuden 2013 in voller Erholung sein werde, habe sich der öffentliche Bau in diesem Jahr noch als Hemmschuh für den Zementverbrauch erwiesen, so die PCA weiter. Da jedoch die Wirtschaft 2014 wieder in Schwung komme, werde eine Zunahme an Arbeitskräften die steuerlichen Rahmenbedingungen des Staates verbessern und damit verstärkte Bauinvestitionen ermöglichen. Der für die zweite Jahreshälfte 2013 vorhergesagte beschleunigte Verbrauch soll bis ins folgende Jahr anhalten und 2014 laut PCA für einen Anstieg von 9,2 % in den USA sorgen. Auf längere Sicht (2015-2017) soll das jährliche Wachstum im Schnitt 11,1 % betragen. PCA prognostiziert in diesem Zusammenhang für die USA einen Zementverbrauch von 120 Mio. t bis zum Jahr 2017.

Die insgesamt 45 Vorträge innerhalb der Konferenz befassten sich mit einer Vielzahl von technischen Themen, angefangen von generellen produktionsrelevanten Aspekten wie z.B. Flugasche und Quecksilber-Emissionen, aber auch Energieeffizienz, Antriebe und Motoren, Wartung, Umwelt und Nachhaltigkeit. Die ZKG wird in unregelmäßigen Abständen in den nächsten Ausgaben einige dieser Themen aufgreifen und darüber berichten.

Podiumsdiskussionen

Die zweite Diskussion hatte verschiedene Walzentechnologien beim Hochdruck-Klinker-Mahlverfahren zum Thema und verlief kontrovers, nachdem John Terembula (FLSmidth), Thomas Binninger (KHD), Thomas Hanstein (Köppern) und Thomas Schmitz (ThyssenKrupp Resource Technologies) die jeweiligen Methoden ihrer Unternehmen vorgestellt hatten.

Ein weiteres Diskussionsthema war die Arbeitsmarktsituation in der amerikanischen Industrie. Hier steht auch die Zementbranche vor dem Problem, die richtigen Leute mit dem passenden Beruf für ihre Werke zu finden. Da­neben ist in den USA das Thema Fortbildung zu einem sehr großen Aspekt geworden.

Die 55. IEEE klang mit dem traditionellen Bankett aus, das dieses Jahr im benachbarten Epcot Center von Disney World stattfand. Höhepunkt war ein spektakuläres, gut 20 Minuten langes Feuerwerk. Veranstaltungsort für die 56. IEEE wird vom 13.–17.04.2014 die US-amerikanische Hauptstadt Washington, D. C. sein.

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