Optimale Vermahlung von Rohmaterialien, Zement und Kohle

4. PFEIFFER-Convention 2010, Kaiserslautern/Deutschland, (13.–15.10.2010)

Die Gebr. Pfeiffer AG in Kaiserslautern, Deutschland, ein führender Hersteller von Walzenschüsselmühlen, hat zum vierten Mal zu einer PFEIFFER-Convention eingeladen. Zu der diesjährigen Convention waren 200 Gäste aus über 40 Ländern angereist (Bild 1). Die Veranstaltung fand im Novotel, im Fraunhofer Zentrum, auf dem Werksgelände der Gebr. Pfeiffer AG und in der historischen Fruchthalle in Kaiserslautern statt. Wie schon bei den vorherigen Veranstaltungen wurde die Marktposition der Gebr. Pfeiffer AG sowie die technischen und wirtschaftlichen Perspektiven des Zementmarktes vorgestellt. Bei der diesjährigen Veranstaltung stellte die Gebr. Pfeiffer AG außerdem ihre neu entwickelte Walzenschüsselmühle MVR vor, ein neues Mitglied in der Produktfamilie neben den bekannten MPS-Mühlen.

 

Ein-Mühlen-Konzept für hohe Durchsatzraten

Die neue Walzenschüsselmühle deckt einen Leistungsbereich bis über 1000 t/h Durchsatzrate bzw. bis 12 000 kW installierte Leistung ab. Sie besitzt bis zu sechs Mahlwalzen und ist mit dem neu entwickelten MultiDrive®-Antriebssystem ausgestattet, das die Maschine mit bis zu sechs Einzelantrieben antreibt (s. Beitrag in diesem Heft, Webcode ZKG0L3M6). Mahlwalzen und Antriebe sind aktiv redundant ausgeführt, d. h. dass beim Ausfall einer Mahlwalze oder eines Antriebes die Maschine weiter betrieben werden kann. Dieses neue Mühlenkonzept ist ein revolutionärer Fortschritt im Bereich der Walzenschüsselmühlentechnik durch die aktiv redundante Ausführung von Walzen und Antrieben. Die aktive Redundanz erlaubt es, auch bei größten Einheiten eine bisher nicht erreichte Verfügbarkeit zu erzielen, wodurch auch bei großen Zementwerksanlagen, sowohl auf der Rohmehl- als auch Zementmahlseite, durchgehend ein Ein-Mühlen-Konzept ausgeführt werden kann.

Positive Erfahrungen mit ersten Installationen

Vorteile der neuen Mühle bzw. des neuen Antriebes und Betriebserfahrungen wurden im Rahmen des Vortragsprogrammes vorgestellt. Als Ehrengäste waren Repräsentanten der Werke eingeladen, in denen die ersten Mühlen bzw. Antriebe in Betrieb genommen wurden. Für die Bereitschaft, den Start innovativer Mahlkonzepte in der Industrie zu unterstützen, wurden Manoj Gaur (Jaiprakash Associates Limited), Ahmed Mansouri (Holcim France S.A.S.), Karol Podhora (CEMMAC A.S. für Fabrica Cementa Lukavac D.O.O.) sowie Thomas Hauri (Hans G. Hauri Mineralstoffwerk) ausgezeichnet (Bild 2).

 

Fertigung „Made in Germany“

Anlässlich der Werksführung wurde das firmeneigene Technikum besichtigt (Bild 3). Dort können Mahlversuche, unter anderem mit der MVR-Testmühle, mit Kundenmaterialien durchgeführt werden. Maßstabsgerecht verkleinert erlaubt sie eine direkte Untersuchung der charakteristischen Kenngrößen wie Zielfeinheiten und Energieverbrauch. So kann das Anlagenkonzept perfekt auf die zu verarbeitenden Materialien eingestellt werden. Auch die Fertigung konnte im Rahmen der Convention besichtigt werden. Mit einer beachtlichen Fertigungstiefe, vom Gussteil aus der eigenen Gießerei bis zur kompletten Mahlanlage, werden die meisten Mühlenkomponenten in Kaiserslautern gefertigt oder abschließend bearbeitet und installiert. Auch die neuen Mahlwalzen mit Lagerbock und Schwinge für das Werk Balaji in Indien warten bereits in der Fertigung – neben bewährter MPS-Mühlentechnik – auf  ihre Auslieferung (Bild 4).

  

Fazit

Die PFEIFFER-Convention 2010 war in ein Rahmenprogramm eingebunden, welches viel Zeit für die Diskussion des neuen und interessanten Mühlen- und Antriebskonzeptes einräumte. In den Pausen wurden Animationen der Mühle gezeigt und ihre Wirkungsweise am Modell vorgeführt (Bild 5). Mit großem Interesse kann man die nächste Veranstaltung erwarten, bei der sicherlich deutlich werden wird, welche Akzeptanz das neue Konzept im Markt erzielt hat und welche weiteren Einsatzmöglichkeiten denkbar oder bereits realisiert sind.

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