Fortschritte in der Baustoffanalytik (Teil 2)
Zusammenfassung: Mittels modernster Methoden der Rasterelektronenmikroskopie und Präparation konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass die temporäre Syngenitbildung, die während der frühen Hydratation von Portlandzementen mit einem hohen Gehalt an Kaliumsulfat beobachtet wurde, kein „ESEM-Artefakt“ ist. Aus den verschiedensten mikroskopischen Untersuchungen konnte abgeleitet werden, dass die C-S-H-Phasen, die während der Hydratation von Portlandzement oder C3S den äußeren Hydratationssaum bilden, immer den gleichen nadelförmigen Habitus zeigen und eine kristalline Struktur besitzen. Diese C-S-H-Phasen reagieren sehr empfindlich auf Elektronenbestrahlung (Strahlschäden). Weiterhin werden einige Anwendungen des integrierten EDS-EBSD-Systems bezüglich Phasenanalyse und Orientierungsmapping zur Bestimmung der Kristallitgröße präsentiert.
4 Ergebnisse und Diskussion:
Im Folgenden werden an relevanten Beispielen einige der vielfältigen mikroskopischen und analytischen Möglichkeiten des FEI Nova NanoSEM in Kombination mit der Hochdruck-Cryopräparationstechnik gezeigt. Diese Methodenkombination ist besonders dann gefragt, wenn es um die Beantwortung grundlegender Fragen der Zementchemie geht.
Bei der Gefügeabbildung mit dem ESEM-FEG und NanoSEM erscheinen die C-S-H-Phasen, die während der Hydratation von C2S, C3S und CEM I bei...