Explosionsschutz in Siloanlagen für Kohle und alternative Brennstoffe
robeccoStaubexplosionen stellen nach wie vor eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Das potentielle Vorhandensein von explosionsfähigen Staub-Luft-Gemischen in verschiedenen Anlagenbereichen ist daher zu vermeiden. Neben konstruktiven Explosionsschutzeinrichtungen und druckstoßfesten Bauweisen gemäß VDI Richtlinie 3673 sind mess- und steuerungstechnische Einrichtungen zum sicheren Betrieb des Silos notwendig (Bild 1). Hierzu gehören vor allem:
CO, CH4 und O2 Analyseeinrichtungen mit bescheinigter Messfunktion
Temperatursensoren
Kontinuierliche Füllstandsmessung
Füllstandsgrenzmeldungen
Drucksensorik
Abluftfilter mit Reingasklappe
Explosionsklappen mit Endschaltern
Absperreinrichtung am Siloauslauf
Zur Erkennung von Glimmbränden werden hauptsächlich CO- und CH4-Messeinrichtungen eingesetzt. Vernachlässigt wurden bislang Sauerstoffmesseinrichtungen, die den Inertisierungsvorgang überwachen und sicherstellen. Gemäß den Richtlinien (z.B. TRBS 2152, VDI 2263, CEN 15281) ist dies erforderlich, um Sauerstoffgrenzkonzentrationen im Gefahrenfall für verschiedene Arten von Brennstoffen zu überwachen. Eine Methode zum Monitoring und Einsatz in elektrischen Steuerungen zeigt Bild 2.
Elektrische Steuerungsaufgaben zum vorbeugenden Explosionsschutz und zur Anlagenüberwachung
A: Gasanalysesysteme
B: Temperatursensoren
C: Inertisierungsanlagen
D: Schieber und Klappen
A: Gasanalysensysteme
Minimaltemperatur an der Gasentnahmesonde
Funktion Gasentnahmepumpe
Funktion, Soll- und Istwerte des Gaskühlers
Feuchte des entnommenen Gases vor Analyse
Durchflussüberwachung des kompletten Gasentnahmesystems und Gasaufbereitung
Anzeige der aktuellen Gaswege (bei sequenzieller Messung)
Auto-Kalibrierung oder manuelle Kalibrierung des Analyse- oder Messgerätes
Störung am Analyse- oder Messgerät
Erreichen des digitalen Max-Wertes des Analyse- oder Messgerätes
Erreichen des digitalen Max-Max-Wertes des Analyse- oder Messgerätes
Überwachung des gesamten analogen Messverlaufs
B: Temperatursensoren
C: Inertisierungsanlagen
Lagergasmenge (CO2, N2) minimal und maximal (über Gewicht oder Druck, je nach Gastyp)
Druck minimal und maximal
Druck analog
Durchflusskontrolle des Inertgases aus der Inertisierungsanlage
Druckaufbauheizungen
Kühleinrichtung (je nach Tankanlage)
Bereichsventile
Dosierung der Gasmenge je Bereichsventil
D: Schieber und Klappen
Fazit
Ein sicheres Umschalten der Siloanlage vom „Automatik Betrieb“ in den „manuellen Betrieb“ in Prozesszustände, wie Probebetrieb, Wartungsbetrieb, Revisionsbetrieb zur Vermeidung von Unfällen, muss sichergestellt sein.
Steuerungen müssen autarke Systemfunktionen bei Ausfall von Mastersystemen übernehmen können:
Die Überwachung sämtlicher systemrelevanter Funktionen der Inertgasanlage mit Dosierstation ist notwendig. Eine exakte Inertgas-Dosierung im Hinblick auf Effektivität und Umwelt und die Kontrolle der Inertgas-Bevorratung und die damit verbundene Sicherstellung der zukünftigen Beschaffung und Lagerung muss beachtet werden.
Die Funktionalität der Anlagenteile soll überwacht werden, relevante Fehler oder Ausfälle müssen zu Alarmen führen. Die automatische Ermittlung der Wartungsintervalle, Wartungstermine und Wartungsarbeiten einzelner Anlagenteile in Abhängigkeit der Betriebsdauer und Betriebshäufigkeit führen zu einer hohen Verfügbarkeit und damit verbunden zu einem sicheren Lagerprozess.
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