Indien – Gipsbedarf und -lieferung
zawawi minerals
Verschiedenen Forschungsberichten zufolge und angesichts der bevorstehenden massiven Entwicklung der Infrastruktur wird erwartet, dass der indische Zementverbrauch jährlich zwischen 9 und 11% steigt. Die steigenden Kosten für Rohstoffe wie Gips (Bild 1) und Kohle sind eine starke Belastung für die Zement- und Bauindustrie. Daher müssen indische Unternehmen, die Zement und Gipskartonplatten herstellen, alternative Quellen für Gips und Kohle erkunden.
Nach Erhebungen einer Arbeitsgruppe der Planungskommission des Sektors kann die Kapazität der Zementherstellung in Indien bis zum Ende des Planzeitraums XII im Jahr 2017 bis auf 479 Mio. t/a steigen, und das trotz vorhandener Überkapazitäten. Die Arbeitsgruppe, die ihren Abschlussbericht bereits an die Kommission übergeben hat, damit diese den Fahrplan für den Sektor im Planzeitraum 2012-17 vorbereiten kann, hat ein Wachstum von 10 bis 11,75 % in der Nachfrage, Produktion und installierten Kapazität im Fünfjahreszeitraum vorhergesagt.
Nach dem Verband der Zementhersteller (CMA) und AT Kearney werden die indische Zementproduktion bis 2020 auf 550 Mio. t/a und der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an Zement von 150 kg auf 350 kg steigen. McKinsey & Company geben eine Zementkapazität von 860 Mio. t/a bis zum Jahr 2030 an. Nach verschiedenen Forschungsberichten und angesichts der bevorstehenden großen Infrastrukturprojekte wird erwartet, dass der Zementverbrauch im Zeitraum 2012-2014 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von etwa 10 % aufweisen wird. Danach werden es ca. 9 bis 11 % pro Jahr sein. Damit wird die Durchführbarkeit langfristiger Investitionen in der indischen Zementindustrie auf feste Füße gestellt.
Die steigenden Kosten für Energie und Transport sowie der ständige Rohmaterialdruck (z.B. Gips und Kohle) haben die Zement- und Bauindustrie stark belastet. Daher müssen indische Unternehmen alternative Quellen für Energie und Rohmaterialien wie Gips und Kohle erkunden.
Lokaler natürlicher Gips
Importierter natürlicher Gips
Gips als Nebenprodukt
Im Staatshaushalt von 2011 wurde festgelegt, den Importzoll auf den „kritischen Rohstoffs Gips“ zusammen mit Kohle um die Hälfte auf 2,5 % zu senken. Die Zementindustrie hat gebeten, den Importzoll auf Gips und Kohle von 5 % auf Null herunterzufahren, um die steigenden Herstellungskosten teilweise abfangen zu können. Im Februar 2011 hat das ständige Komitee des Parlaments für Handel einen Importzoll von 0 % auf Gips empfohlen.
Verfügbarkeit von lokalem, natürlichen Gips in Indien
Gips als Nebenprodukt
Importierter natürlicher Gips
Gegenwärtig hat die thailändische Regierung Maßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass neue Abbaubetriebe eröffnet werden, und kontrolliert die Gipsexporte durch eine Quotensystem. Außerdem wurde der Exportmarkt in unterschiedliche Segmente aufgeteilt, wodurch verhindert wird, dass Exporteure in neue Märkte vordringen. Das hat den Verkaufspreis für den Export von natürlichem thailändischen Gips erhöht, jedoch nicht wesentlich. „Eine wesentliche Preiserhöhung würde gegen die Vereinbarungen der Welthandelsorganisation (WTO), in der Thailand Mitglied ist, verstoßen. In diesem Falle hätte die thailändische Regierung nur eine Option, nämlich die Gipsexporte bei der nächsten Gelegenheit zu stoppen, um langfristig den lokalen Verbrauch zu sichern“.
Gipsimporte aus dem Iran werden schwierig wegen der einzelnen durch die USA/UN auferlegten Restriktionen/Sanktionen, und es hat Probleme mit Zahlungen an den Iran gegeben. So importieren nur wenige indische Händler Gips aus dem Iran und kanalisieren die Zahlungen über andere, iranfreundliche Länder. Nach den neuesten Daten sind sogar Banken aus Ländern, die finanzielle Verbindungen mit dem Iran nicht verbieten, vorsichtig, da sie befürchten, ihre Geschäfte mit den USA zu gefährden oder bei eventuellen zukünftigen Sanktionen offengelegt zu werden. Im Juni 2010 teilte die Zentralbank der VAE Finanzinstitutionen mit, Konten von Firmen in Verbindung zum Iran, die von den UN Sanktionen betroffen sind, einzufrieren. Jetzt eröffnet nahezu keine Bank mehr aus den VAE neue Konten und Akkreditive für iranische Händler, so dass langfristige, nachhaltige Importe von Gips aus dem Iran ein größeres Risiko für indische Gipsverbraucher bleiben.
Entsprechend der Arbeitsgruppe der Planungskommission für den Zementsektor wird angesichts der Vorhersage für ein Wachstum der Nachfrage und der installierten Leistung die zusätzliche installierte Leistung (zur gegenwärtigen Kapazität von 323 Mio. t/a) in den nächsten 15 Jahren (bis 2027) etwa 1,05 Mrd. t/a betragen (Tabelle 1).
Möglichkeiten für das Sultanat Oman
Im Hafen von Salalah begann man bereits mit massiven Erweiterungsarbeiten, um die zukünftigen Stückgutexporte, einschließlich Gips, aus dem Oman bewältigen zu können. Die Erweiterung mit einem Wertumfang von 130 Mio. US$ wird bis spätestens 2014 beendet sein, um eine Kapazität von 40 Mio. t trockenen Schüttgütern pro Jahr zu bewältigen. Das Erweiterungsprogramm umfasst den Bau von 1266 m geraden Kais für Stückgut bei einem Tiefgang von 18 m. Diese Erweiterung ist absolut notwendig, um den lokalen Bedürfnissen zu genügen.
„Obwohl Gips nur 2–3 % der Gesamtkosten für den Zementabsatz ausmacht, werden die indischen Zementhersteller in der nahen Zukunft sicher Probleme bekommen mit der Verfügbarkeit von und den Kosten für Gips. Sie werden zunehmend von importiertem natürlichen Gips abhängen. Vor diesem Hintergrund wird die Lieferung von Gips aus dem Oman eine sehr interessante Option. Gipsexporteure aus dem Oman können vorhersagen, dass ihr Verkaufspreis FOB in den kommenden Jahren über 16,50 US$/t liegen wird. Diesen Preisbereich können indische Zementhersteller leicht akzeptieren, weil das eine geringe Kostenerhöhung im Vergleich zu den Gesamtkosten für den Zementabsatz darstellt. Außerdem kann das mit den Kosten für den lokalen Zementtransport und einer leichten Erhöhung des Zementverkaufspreises usw. ausgeglichen werden“.