Hydratkugelbildung in ternären Bindemittelsystemen
Zusammenfassung: Die vorliegende Studie beschreibt die Hydratationskinetik der Hydratkugelbildung. Dabei handelt es sich um ein heterogenes Abbinden, das häufig bei Portlandzementreichen ternären Bindemittelgemischen mit Calciumaluminatzement und CaSO4, welche durch Weinsäure verzögert sind, beobachtet werden kann. In vielen Fällen wird das Phänomen der Hydratkugelbildung durch eine Alterung der Trockenmischung hervorgerufen, denn gerade schnell abbindende ternäre Bindemittelgemische neigen nach Anbruch des Gebindes stark zu einer Vorhydratisierung. Die Hydratkugelbildung lässt sich nur bedingt formulierungstechnisch aussteuern, sodass der Techniker letztendlich häufig gezwungen wird, das mineralische Bindersystem, inklusive der Abbinde- und Erhärtungsregler, neu zu evaluieren.
1 Einleitung
Die Hydratkugelbildung beschreibt ein schadhaftes heterogenes Abbinden von bindemittelgemischbasierten Mörteln [1]. Dabei bilden sich Hydratationszentren, welche zu zentimetergroßen Kugeln heranwachsen (Bild 1a). Die Viskose (nicht abgebundene Matrix) bindet Stunden später ab, oder trocknet einfach aus. In dünnschichtigen Anwendungen wie z. B. bei selbstverlaufenden Spachtelmassen führt dieses Phänomen zur Bildung von konzentrischen Fleckenmustern in einer rissigen und weichen Matrix, welche bei einer Benetzung sofort wieder aufweicht.
Das Phänomen der Hydratkugelbildung zeigt...