ZKG Interview
Anläßlich der Exkursion befragte ZKG INTERNATIONAL Hans-Dieter Grudno zum Werk und dazu, was er jungen Ingenieuren mit auf den Weg geben würde:
ZKG: Was ist das Besondere am Werk in Rüdersdorf?
Grudno: Das Werk Rüdersdorf hat eine lange Geschichte. Letztes Jahr haben wir 125 Jahre Zementproduktion gefeiert. Immer noch ist das Werk mit einer Nominalleistung von
6000 t eines der größten in Europa. Ein Alleinstellungsmerkmal ist mit Sicherheit die zirkulierende Wirbelschicht. Wir können dadurch auch mineralische Reststoffe z.B. aus dem Straßenbau thermisch nutzen und die aus der ZWS ausgetragene Asche als Rohmaterialkomponente für die Rohmehlherstellung verwerten.
ZKG: Welche Modernisierungsmaßnahmen sind derzeit geplant?
Grudno: Wir wollen ein Abwärmerückgewinnungssystem installieren. Der Trend zur Abwärmenutzung wird nun auch in Europa immer stärker, wenn auch andere Länder da bereits weiter sind. Die Besonderheit in Rüdersdorf wird sein, dass wir auch Bypass-Mischgas zur Stromerzeugung mitverwenden wollen.
ZKG: Was würden Sie jungen Ingenieuren mit auf den Weg in die Zementindustrie geben?
Grudno: Die Zementindustrie ist eine technisch sehr vielfältige Industrie. Man kann sich auf vielen Gebieten spezialisieren, z.B. auf der wärmetechnischen oder mahltechnischen Seite. In einem Zementwerk arbeitet man immer direkt mit Praxisbezug und kann Maßnahmen jederzeit sofort an ökonomischen und qualitativen Rahmenbedingungen kalibrieren. Darüber hinaus kommt man in den mittlerweile oft multinationalen Konzernen mit vielen Menschen und Kulturen in Kontakt. Bei längeren Aufenthalten kann man nicht nur Berufserfahrung, sondern auch Lebenserfahrung sammeln. Man lebt und arbeitet gemeinsam mit Kollegen in Werken im Ausland und ist nicht nur kurzzeitig zu Besuch. Das prägt!