Absatz von Baustoffen aus Kohlekraftwerken bleibt auf hohem Niveau
BVK-Mitgliederversammlung 2009, Baden-Baden/Deutschland (25.–26.06.2009)Am 25.-26.06.2009 fand in Baden-Baden die 48. Mitgliederversammlung des BVK, Bundesverbandes Kraftwerksnebenprodukte e.V. statt. Der Vorsitzende des BVK-Vorstandes, Dr.-Ing. Heinz-Peter Backes, Firma BauMineral GmbH in Herten, konnte in seinem Rechenschaftsbericht den nahezu vollzählig erschienenen Mitgliedern mitteilen, dass ein weiteres erfolgreiches Jahr mit Hinblick auf die Vermarktung von Baustoffen aus Kohlekraftwerken zu verzeichnen war. So konnten dem Baumarkt ca. 4 Mio. t Steinkohlenflugasche, davon ca. 3 Mio. t zertifiziert als Betonzusatzstoff nach DIN EN 450, zur Verfügung gestellt werden (Bild 1). Auch die anderen Produkte konnten ihren Marktanteil im Wesentlichen behaupten: so wurden von
den BVK-Mitgliedern ca.
2,1 Mio. t REA-Gips und SAV-Produkte, 0,4 Mio. t Kesselsand und Wirbelschichtaschen sowie ca. 1 Mio. t Schmelzkammergranulat in Deutschland vermarktet! Matthias von der Brelje, Firma Holcim (Deutschland) AG wurde auf der Mitgliederversammlung als Beiratsmitglied in der BFK-Marketing GmbH für eine weitere Amtsperiode von drei Jahren neu bestätigt.
Im Marktsegment Transportbeton und Werkfrischmörtel wurden mit 2,33 Mio. t leichte Zuwächse verzeichnet (plus 4 %) während im Segment Betonpflaster, -borde, -platten, -steine, -fertigteile und -erzeugnisse mit 0,66 Mio. t fast das Niveau des Vorjahres erreicht wurde. Bei der Verwendung im Straßen-, Wege-, Erd- und Grundbau konnte ebenfalls mit 168 000 t ein leichter Zuwachs festgestellt werden (plus 4 %). Geringer als im Vorjahr fielen dagegen die Nutzungen von Flugasche für die Zementherstellung mit 392 000 t (minus 8 %), im Segment Bergbau/Trockenbaustoffe mit 409 000 t (minus 34 %) und im Segment Mauersteine/Keramische Erzeugnisse mit 34 000 t (minus 30 %) aus.
Im laufenden Geschäftsjahr 2009 gehen die im BVK organisierten Vermarkter und Erzeuger von Baustoffen aus Kohlekraftwerken vorübergehend von Mindermengen aus. Verantwortlich hierfür ist eine Reihe von Faktoren, die eine verlässliche Planung derzeit nicht möglich macht. So sind die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise ebenso zu bewältigen, wie das Ergebnis von gezielten Energieeinsparmaßnahmen. Der Anteil von Kohle im deutschen Energiemix wird darüber hinaus vom weiteren Ausbau regenerativer Energiequellen (Wasser, Wind und Sonne), vom (noch) geplanten Ausstieg aus der Kernenergienutzung und von dem Einkauf preiswerter Energie aus dem Ausland abhängen.
Derzeit sind fünf neue Steinkohlekraftwerke im Bau, die in den nächsten drei Jahren ans Netz gehen sollen. Inwieweit bis zu 20 neue Kohlekraftwerke in Deutschland realisiert werden, hängt von einer wirtschaftlich und technischen Machbarkeit der CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage), von einer Bezahlbarkeit der CO2-Emissionszertifikate und nicht zuletzt von einer positiveren Grundeinstellung der Bevölkerung zur Kohle ab.
Bei den in Deutschland genutzten Mengen von ca. 3 Mio. t
Flugaschen als Betonzusatzstoff werden jedes Jahr etwa
2,4 Mio. t Gesteinskörnung und 1,4 Mio. t Portlandzement substituiert. Allein durch Ersatz dieser Zementmenge konnten jährlich min. 1,3 Mio. t Kohlendioxid-Emission vermieden werden.
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